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Wie machen wir den Journalismus besser?

Im Januar startet der journalist eine neue Serie, in der wir die klugen Köpfe der Branche fragen, wie wir den Journalismus besser machen können. In unserem großen Jahresauftakt-Heft nehmen Carline Mohr, Hannah Suppa, Georg Mascolo, Daniel Drepper und Florian Harms Stellung.

 

journalist-Chefredakteur Matthias Daniel erklärt die Idee Serie.

22.01.2019

Als wir Anfang Oktober mit Georg Mascolo sprachen, dem Leiter des WDR/NDR/SZ-Rechercheverbunds und ehemaligen Spiegel-Chefredakteur, hatte er für seinen Beitrag direkt ein Thema im Kopf: Selbstkritik und Fehlerkultur. Mascolo sagte: Wir haben so einen hervorragenden Journalismus und so einen schlechten Umgang mit unseren Fehlern. „Ich kann das aus eigener Erfahrung sagen.“ Drei Monate später steht unsere Branche auf dem Kopf und der Spiegel im Fadenkreuz der Kritik um den Fälscher Claas Relotius. „Waren wir blind, waren wir, war ich zu begeistert von allzu perfekten Texten? Jeder muss seine Verantwortung in der Causa Relotius tragen“, schreibt Georg Mascolo jetzt in seinem Beitrag zu unserer Serie.

Carline Mohr arbeitet seit einem Jahr nicht mehr im Journalismus, sondern in einer Agentur. Sie schreibt über fast aus der Zeit gefallene Begriffe. Ziele, Werte, Visionen. Ernsthaft: Visionen? Ja. Wir brauchen einen Plan, um die Demokratie zu verteidigen, sagt Mohr. „Wer Visionen hat, sollte Journalismus machen!“

Daniel Drepper gelingt es bei BuzzFeed Deutschland, mit einem kleinen Newsteam große Themen zu setzen. Kaum eine Redaktion in Deutschland dürfte so konsequent betreiben, was Drepper postuliert: Konzentriert euch auf das Wesentliche. „Wir haben keine Agenturen abonniert. Wir gehen auf keine Pressekonferenzen. Wir machen fast keine Meinungsstücke. Und wenn jemand anders eine Story aus unseren Schwerpunkten stark recherchiert hat und wir glauben, wir können sie nicht besser machen, dann lassen wir es bleiben.“

Hannah Suppa leitet seit eineinhalb Jahren die Märkische Allgemeine Zeitung in Potsdam. Sie stellt sieben Thesen auf, wie Lokaljournalismus besser werden kann – und schreibt: „Nicht das Digitale ist schuld an der Erosion des Geschäftsmodells. Im Gegenteil: Es serviert uns die Lösung auf dem Silbertablett. Digitales Denken führt uns im Journalismus näher zum Leser zurück – und gibt uns die Chance, mit ihm noch einmal neu zu starten.“

Florian Harms macht aus dem Reichweitenriesen t-online.de gerade einen relevanten, ernstzunehmenden journalistischen Player. Harms, davor Chefredakteur von Spiegel Online, bekennt sich als Fan des Deutschlandfunks und sagt: „Man könnte Wetten darauf abschließen, wie häufig deutsche Medien mit den Schlagworten Industrie 4.0, automatisiertes Fahren, Robotik um sich werfen – und wie selten sie zugleich erklären, was genau sie eigentlich damit meinen.“

Hier finden Sie die Beiträge von Daniel Drepper, Carline Mohr, Georg Mascolo, Hannah Suppa und Florian Harms.Künftig bitten wir jeden Monat einen Experten, uns seine Sicht auf den Journalismus zu schildern. Wenn Sie Vorschläge haben, wen wir fragen sollen, schreiben Sie mir! Wollen Sie den journalist kennen lernen? Wir schicken Ihnen gerne ein kostenloses Probeheft.

Bisher erschienen:

Teil 1: Daniel Drepper, Chefredakteur von BuzzFeed Deutschland

Teil 2: Carline Mohr, Social-Media-Expertin

Teil 3: Georg Mascolo, Leiter des WDR/NDR/SZ-Rechercheverbunds

Teil 4: Hannah Suppa, Chefredakteurin Märkische Allgemeine

Teil 5: Florian Harms, Chefredakteur von t-online.de

Teil 6: Georg Löwisch, taz-Chefredakteur

Teil 7: Stephan Weichert, Medienwissenschaftler

Teil 8: Julia Bönisch, Chefredakteurin von sz.de

Teil 9: Ellen Ehni, WDR-Chefredakteurin

Teil 10: Barbara Hans, Spiegel-Chefredakteurin

Teil 11: Sascha Borowski, Digitalleiter Augsburger Allgemeine

Teil 12: Richard Gutjahr, freier Journalist, Start-up-Gründer und -Berater

Teil 13: Benjamin Piel, Chefredakteur Mindener Tageblatt

Teil 14: Josef Zens, Deutsches GeoForschungsZentrum

Teil 15: Christian Lindner, Berater "für Medien und öffentliches Wirken"

Teil 16: Nicole Diekmann, ZDF-Hauptstadtjournalistin

Teil 17: Carsten Fiedler, Chefredakteur Kölner Stadt-Anzeiger

Teil 18: Stella Männer, freie Journalistin

Teil 19: Ingrid Brodnig, Journalistin und Buchautorin

Teil 20: Sophie Burkhardt, Funk-Programmgeschäftsführerin

Teil 21: Ronja von Wurmb-Seibel, Autorin, Filmemacherin, Journalistin

Teil 22: Tanja Krämer, Wissenschaftsjournalistin

Teil 23: Marianna Deinyan, freie Journalistin und Radiomoderatorin

Teil 24: Alexandra Borchardt, Journalistin und Dozentin

Teil 25: Stephan Anpalagan, Diplom-Theologe, Journalist, Unternehmensberater

Teil 26: Jamila (KI) und Jakob Vicari (Journalist)

Teil 27: Peter Turi: Verleger und Clubchef

Teil 28: Verena Lammert, Erfinderin von @maedelsabende

Teil 29: Anna Paarmann, Digital-Koordinatorin bei der Landeszeitung für die Lüneburger Heide

Teil 30: Wolfgang Blau, Reuters Institute for the Study of Journalism der Universitäte Oxford

Teil 31: Stephan Anpalagan, Diplom-Theologe, Journalist, Unternehmensberater

Teil 32: Simone Jost-Westendorf, Leiterin Journalismus Lab/Landesanstalt für Medien NRW

Teil 33: Sebastian Dalkowski, freier Journalist in Mönchengladbach

Teil 34: Justus von Daniels und Olaya Argüeso, Correctiv-Chefredaktion

Teil 35: Benjamin Piel, Mindener Tageblatt

Teil 36: Joachim Braun, Ostfriesen-Zeitung

Teil 37: Ellen Heinrichs, Bonn Institute

Teil 38: Stephan Weichert, Vocer

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