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Getränkekartons sollten nie in den Papierkorb, sondern immer in den Gelben Sack.

Die fünf größten Mythen über Getränkekartons

Mehrweg-Glasflaschen sind Getränkekartons ökologisch überlegen. Starke Meinung, leider falsch. Wie so vieles, das „Experten“ zu dieser ökologisch vorteilhaften Getränkeverpackung erzählen. Dieses Advertorial klärt auf: Was ist Fakt, was ist Fake, wenn es um Getränkekartons geht.

1 Faserbasierte Verbundverpackungen sind ein Problem. Sie sind nicht recyclingfähig und in großen Teilen auch nicht lizenziert.
Diese Aussage ist falsch. Basis dieser falschen Annahme ist, dass Verbund gleich Verbund ist. Doch es gibt mehrere Arten von faserbasierten Verbundverpackungen. Und diese dürfen nicht über einen Kamm geschoren werden. Einige Verbunde sind so stark verklebt, dass die einzelnen Bestandteile nicht wieder getrennt werden können.
Nicht so Getränkekartons: Hier werden die Kartonfasern bereits seit den 90er Jahren recycelt. Und seit Start des deutschen PolyAl-Recyclings aus Getränkekartons im Jahre 2021 ist die Recyclingfähigkeit von etwa 70 % auf über 90 % gestiegen.
Das Image des Getränkekartons leidet unter dem schlechten Leumund anderer Papier-Kunststoff-Verbunde. Klassisches Beispiel: Ein Hersteller ersetzt, um den Anschein von Umweltfreundlichkeit zu erwecken, Kunststoff in einer Verpackung durch Karton. Das Problem dabei: Für die meisten solcher Verbunde existieren – im Gegensatz zum Getränkekarton – keine oder viel zu wenig Recycling-Kapazitäten.
Der Vorwurf der Nicht-Lizenzierung ist ebenfalls falsch. Der Lizenzierungsgrad liegt bei 98 %. Die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) wird bestätigen, dass für alle Getränkekartons, die in Deutschland in Verkehr gebracht werden, eine Lizenzgebühr an die Dualen Systeme gezahlt wurde.


2 Getränkekartons werden kaum recycelt / können nicht recycelt werden.
Diese Aussage ist falsch. Die Papierfaser aus Getränkekartons wird seit den 90er Jahren in Deutschland in mehreren Papierfabriken recycelt. Genutzt werden dazu Pulper, riesige Waschtrommeln, die die Faser auswaschen. Daraus werden dann oft Verpackungen wie Pizza- oder Schuhkartons aus Wellpappenrohpapier. Die vom Umweltbundesamt jährlich (mit zwei Jahren Rückstand) veröffentlichten Zahlen in der Reihe Aufkommen und Verwertung von Verpackungsmaterialien ergeben für das Jahr 2021 eine Recyclingquote von etwa 75 %.
Seit 2021 ist mit der Palurec eine herstellerfinanzierte Recyclinganlage für die übrigen Bestandteile von Getränkekartons in Betrieb. Hier wird PolyAl (Kunststoffe und Aluminium) aus Getränkekartons recycelt. Dies hat die Recyclingfähigkeit von 70 bis 80 % auf über 90 % gehoben. Das Umweltbundesamt rechnet für 2025 damit, dass durch den Start der Saperatec, einer weiteren PolyAl-Recyclinganlage in Dessau-Roßlau im Mai, die Recyclingfähigkeit für mehr als ein Viertel aller Getränkekartons 2025 sogar mehr als 95 % betragen könnte. Voraussichtlich 2026 wird eine neue Recyclinganlage für Papier im thüringischen Schmölln starten.

Getränkekartons haben laut Umweltbundesamt (Stand: 2021) eine Recyclingquote von etwa 75 %.

3 Getränkekartons gehören nicht in die Gelbe Tonne.
Diese Aussage ist falsch. Getränkekartons sind eine sogenannte Leichtverpackung. Sie bestehen zu 70 bis 80 % aus Kartonfasern, zu 20 bis 25 % aus Kunststoff und zu 0 bis 5 % aus Aluminium. Insofern gehören sie unbedingt in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Leider ignorieren das immer noch einige, was zu Fehlwürfen führt und Getränkekartons nur eine Recyclingquote von etwa 75 % erreichen lässt. Die Hersteller von Getränkekartons unterstützen deutschlandweit Kampagnen zur Mülltrennung, animieren Abfüller entsprechende Trennhinweise auf ihren Verpackungen zu platzieren – und dennoch landen etwa 40.000 Tonnen pro Jahr in falschen Behältnissen.
Wichtig: Seit Juli 2024 sind für alle Einweg-Getränkeverpackungen aus Kunststoff fest angebrachte Deckel gesetzlich vorgeschrieben. Diese Teth-ered Caps sollen unbedingt an den Getränkekartons verbleiben, denn nur so ist optimales Recycling möglich.

Durch zwei neue Recyclinganlagen seit 2021 wurde die Recyclingfähigkeit von Getränkekartons auf über 90 % gehoben.

4 Getränkekartons sind in der Ökobilanz schlechter als Mehrweg-Glas oder PET.
Auch diese Aussage ist falsch, widerspricht sie doch eindeutig der nach ISO-Normen erstellten, vom Umweltbundesamt im Ergebnis für korrekt befundenen Ökobilanz des IFEU-Instituts aus dem Jahr 2020. Rechnet man alle 14 untersuchten Kategorien zusammen, ergibt sich, dass Getränkekartons bei Milch besser abschneiden als Mehrweg-Glasflaschen und Kunststoffflaschen und bei Saft auf demselben Niveau wie Mehrweg-Glasflaschen und vor PET liegen. Zudem verursachen Getränkekartons über den gesamten Lebenszyklus gesehen wesentlich geringere Mengen an CO2 als die Vergleichs-Verpackungen.
Die Gründe für das gute Abschneiden von Getränkekartons sind vielfältig: So punkten Getränkekartons mit ihrem geringen Gewicht von etwa 30 Gramm pro abgefülltem Getränk, haben wesentlich kürzere Transportwege als die Mehrweg-Konkurrenz und bestehen dazu zum Großteil aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Bei der Konkurrenz aus Glas sorgen aufwendige Reinigungsprozesse für mehr als ein Drittel der CO2-Emissionen.
Auch die energieintensive Herstellung ist ein Manko. Dazu sorgen immer größere Mengen an Individual-Flaschen für deutlich längere Transportwege. Flaschen aus PET sorgen in der Herstellung, produziert aus fossilen Rohstoffen, für einen hohen Ausstoß klimaschädlicher Gase.

Das Umweltbundesamt rechnet damit, dass die Recyclingfähigkeit für mehr als ein Viertel aller Getränkekartons 2025 mehr als 95 % betragen könnte.

5 Dass Getränkekartons aus Frischfaser hergestellt werden, ist umweltschädlich.
Eine weitere Falschaussage: Getränkekartons aus Frischfaser statt aus recycelten Papierfasern herzustellen, ergibt aus Umweltsicht absolut Sinn. Doch warum ist das so? Recycelte Papierfasern sind wesentlich kürzer und weniger stark und stabil als die aktuell genutzten Frischfasern aus Nordeuropa. Würde man statt Frischfasern recycelte Fasern nutzen, müssten wesentlich mehr Fasern genutzt werden, um die ursprüngliche Stabilität des Frischfaserkartons zu erreichen. Dies ließe das Gewicht von Getränkekartons ansteigen und hätte einen höheren Kraftstoffverbrauch im Transport zur Folge, was gleichzeitig auch höhere Abgasemissionen bedeutet.
Ursprungsmaterial der genutzten Frischfasern ist Holz aus vom FSC kontrollierten oder zertifizierten Quellen nachhaltiger Waldwirtschaft. Statt dicker Stämme wird für Getränkekartons in der Regel Verschnitt aus Durchforstungen genutzt. Das Holz wird möglichst umweltschonend verarbeitet. Das heißt: Die Energie wird direkt vor Ort mit Abfallstoffen der Papierproduktion erzeugt. Das natürlichen Quellen entzogene Wasser wird aufgereinigt und zu mehr als 90 % wieder zurück in die ursprünglichen Quellen geleitet.

Mehr Infos: www.getraenkekarton.de