Wollen Verbraucher überhaupt noch Klimaschutz?
Aktuell herrscht in einer wachsenden Anzahl deutscher Haushalte zuweilen Unmut, wenn die Worte Klima, Umweltschutz oder Nachhaltigkeit fallen – droht das Generationenprojekt Energiewende jetzt beim Verbraucher zu Hause zu scheitern?
Katja Steger, CEO von Deutschlands größtem grünen Energiediscounter eprimo, kann den Ärger der Bürgerinnen und Bürger gut verstehen – ist aber zugleich viel optimistischer als aktuelle Umfragen. Hier erklärt sie, wie die Energiewende Spaß macht – und sogar vom Sofa aus funktioniert.
Frau Steger, die Zustimmung zur Energiewende wird anscheinend geringer. Interessieren sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht mehr für grüne Energie und Klimaschutz?
Katja Steger: Im Gegenteil, das Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher an sicherer und sauberer Energie ist so hoch wie noch nie. Viel mehr Bürgerinnen und Bürger als früher hinterfragen Versorgungsicherheit, Klimaschutz und Preis ihrer Energiequellen. Was Verbraucher so stark verstimmt hat, ist der fehlende Pragmatismus, siehe Gebäudeenergiegesetz. Ich bin mir aber sicher, dass das Signal der Verbraucher verstanden wurde. Haben Sie das Solarstrom-Förderprogramm für die Elektromobilität wahrgenommen? Der Fördertopf war ausgeschöpft nach nur einem Tag Laufzeit, denn der Ansturm war riesig. So muss das in Zukunft gehen: Wenn der Staat pragmatische Angebote macht, findet sich immer eine sehr breite Mehrheit für Energiewende und Klimaschutz. Und wir als Ökoenergieversorger sind da der natürliche Partner, der die Umsetzung vereinfacht.
Energiepreisbremsen, Inflation, Heizungsgesetz – das Jahr 2023 hat viele Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichert. Kann ein einzelner Versorger überhaupt etwas machen, um seinen Kunden diese Unsicherheit zu nehmen?
2023 war für deutsche Haushalte ohne Frage herausfordernd. Als Versorger sind sie dann besonders gefragt, um den Kundinnen und Kunden komplexe Themen wie die Energiepreisbremsen zu erklären oder Alternativen zum Heizen mit Gas aufzuzeigen. Unsere Callcenter-Kapazität ist aktuell rund doppelt so groß wie vor einem Jahr. Das kostet Geld, ist aber wichtig, denn gerade der Dialog nimmt die Unsicherheit und bringt Verständnis, warum es sich vor allem jetzt lohnt, auf Ökoenergie zu setzen.
Warum nimmt eprimo das Thema grüne Energie gerade jetzt in einer Werbekampagne auf?
Weil wir in Deutschland den Impuls setzen wollen, dass die Energiewende nicht bedeutet, das eigene Leben kompliziert und teuer umzukrempeln. Ökostrom zu beziehen und sogar zu erzeugen, geht ganz leicht vom Sofa aus und muss den Geldbeutel nicht strapazieren. Das Moderne, Technologische, Pragmatische und auch Lohnenswerte ist bei der Energiewende aktuell in den Hintergrund geraten – das wollen wir ändern.
„Ökostrom zu beziehen und sogar zu erzeugen, geht ganz leicht vom Sofa aus und muss den Geldbeutel nicht strapazieren.“ Katja Steger, eprimo-CEO
eprimo spricht von sich selbst als #energiewendemacher. Ist das nicht zu ambitioniert?
Unser Anspruch war es nie, die Energiewende allein zu stemmen. Aber wir möchten jeder Verbraucherin und jedem Verbraucher ermöglichen, an der Energiewende teilzuhaben. Durch den Bezug eines Ökostrom- oder Ökogas-Tarifs tun Haushalte schon viel. Bisher liegt der Ökostromanteil deutscher Haushalte laut Bundesnetzagentur allerdings nur bei rund 22 Prozent. Wer noch mehr für die Energiewende tun möchte, bekommt bei eprimo alle Möglichkeiten – und auch hier gilt: einfach, pragmatisch und vom Sofa aus. Haushalten mit einem geeigneten Dach installieren wir eine Solaranlage und laden sie als Prosumer in unsere Grünstrom-Community ein. Wer einen Balkon hat, kann von einer Balkon-PV-Anlage profitieren. Haushalte ohne eigene Anlage unterstützen wir dabei, Teil von Bürgerenergieprojekten zu werden oder über unsere sogenannten „Sunpixel“ virtuelle Anteile an Erneuerbaren-Anlagen zu erhalten und somit ihren Ausbau zu fördern. Dank dieser vielfältigen und auch lohnenden Optionen kann jeder erleben, wie gut die persönliche Energiewende in der Realität funktioniert.
Gerade zu Beginn des Jahres haben Energieversorger unter Druck gestanden – hohe Weltmarktpreise und viele Kundinnen und Kunden, die auf einen Rückruf warten, um die komplizierte Preisbremse erklärt zu bekommen. Können Sie Ihren Job noch weiterempfehlen?
Das Ausmaß der gesetzlichen Vorgaben und die Verunsicherungen der Verbraucherinnen und Verbraucher waren unbestritten groß. Es war ein komplexes und völlig neuartiges Thema für die Branche, die Kundinnen und Kunden und für die Medien. Dennoch würde ich meinen Job für keinen anderen auf der Welt eintauschen. Den Großteil meiner beruflichen Karriere habe ich zur Fokussierung auf die Bedürfnisse der Kunden genutzt. Als eine der wenigen Frauen in der CEO-Position habe ich gelernt, dass Transparenz und Dialog essenziell sind für ein erfolgreiches Unternehmen. Das hat unsere Kundinnen und Kunden aber auch unsere ganze Belegschaft sehr gut durch die Herausforderungen gebracht. Aus diesem Grund möchten wir den Dialog ausweiten.
Mit wem wollen Sie ins Gespräch kommen?
Mit unserer neuen Sofa-Kampagne wollen wir zu Gesprächen einladen – mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch mit Journalistinnen und Journalisten. Wir laden die Medien ein, die komplexen Themen gemeinsam mit uns zu durchdringen und verständlich für die Bevölkerung aufzubereiten. Und natürlich möchten wir über die Energiewende sprechen, vor allem über ihre Chancen in deutschen Wohnzimmern.
Katja Steger ist seit 2007 in der Energiebranche zu Hause. Die Diplom-Kauffrau verantwortete zunächst den Bereich Marketing/Digital beim Energieversorgungsunternehmen E WIE EINFACH, dessen Leitung sie 2018 übernahm. Im September 2022 stieg sie zudem als CEO beim grünen Ökoenergieanbieter eprimo mit ein. Als Geschäftsführerin beider Marken setzt sie sich vor allem für die Themen Digitalisierung, optimierte Kundenerlebnisse und Energiewende ein.
Dieser Text ist ein bezahlter Gastbeitrag auf journalist.de. eprimo ist Deutschlands kundenstärkster grüner Energiediscounter und bringt die Energiewende in über 1,9 Millionen Haushalte. Jeder Kunde erhält zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv am Ausbau der erneuerbaren Energien zu beteiligen: Über attraktive Zusatzvergütungen für Prosumer, die Förderung neuer PV-Anlagen sowie die Beteiligung an Bürger-Energieprojekten werden die Kunden zu #energiewendemachern.