Sandra Maischberger
"Vertreter der AfD generell nicht mehr einladen zu wollen, lässt sich in unserer Demokratie nicht begründen."
Seit 2003 ist Sandra Maischberger mit Ihrem Talkformat im Ersten zu sehen. (Foto: Jan Zappner)
Im journalist-Interview nimmt Sandra Maischberger zum Umgang mit Populismus in Talkshows Stellung: „Man kann Björn Höcke nicht von allen politischen Foren ausschließen“.
Sollten politische Talkshows auch solche Gäste zum Diskurs einladen, die den demokratischen Diskurs selbst häufig verachten? Ja, sagt Sandra Maischberger, Gastgeberin des ARD-Talks „Maischberger – die Woche“. Im journalist-Interview erklärt die Moderatorin, warum in ihrer Sendung auch AfD-Politiker zu Wort kommen. „Natürlich sind wir der Mechanismen, die Rechtspopulisten offensiv einsetzen, manchmal überdrüssig. Trotzdem ist das keine Entscheidung, die wir aus subjektiver Sicht, gar Betroffenheit zu treffen haben“, so Maischberger gegenüber dem journalist. „Vertreter der AfD generell nicht mehr einladen zu wollen, lässt sich in unserer Demokratie nicht begründen.“
Eine funktionierende Gesellschaft brauche eine gemeinsame Öffentlichkeit – und „Talkshows sind einer der wenigen Orte, wo eine gemeinsame Öffentlichkeit noch stattfindet“, so Maischberger. Das Format ihrer Sendung hat die Redaktion zuletzt umgestellt. Statt der unversöhnlichen Konfrontation von 5 Antipoden auf 5 Sesseln setzt Maischberger auf eine vorgeschaltete Kommentatoren-Runde, auf Einzelgespräche und kontroverse Duelle. Durch diese Neuerungen hoffe sie, auch „Populismus in Talkshows ein Stück weit vorzubeugen“.
Dem Vorgehen von ZDF-Chefredakteur Peter Frey, der den Thüringer AfD-Chef Björn Höcke zuletzt zur „Persona non grata“ für ZDF-Talkshows erklärt hatte, folgt Maischberger nicht. Die ARD-Talkerin sagt dazu im journalist-Interview: „Björn Höcke hat sich selbst zur ‚Persona non grata‘ erklärt. Aber wenn Höcke bei der nächsten Wahl wieder als Spitzenkandidat der AfD kandidiert, kann man ihn nicht von allen politischen Foren ausschließen.“
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